Maßstab 1:12 lässt Raum für Details
„Was im wahren Leben zwölf Zentimeter groß ist, misst bei uns nur einen Zentimeter“, sagt Veranstalterin Barbara Lüffe-Leuchtenberger. Seit der Premiere im Sommer 2000 habe sich die Fachmesse zu einer der renommiertesten Veranstaltungen ihrer Art weltweit entwickelt, erklärt Barbara Lüffe-Leuchtenberger. „Es gibt nur zwei Miniaturenausstellungen, die größer sind.“
211 Aussteller aus zwölf Ländern haben sich für die erste Ausgabe der „1zu12“- Messe in Rheda-Wiedenbrück angemeldet. „Wir rechnen an beiden Tagen mit mehr als 2000 Besuchern“, sagt die Lippstädterin. Nicht nur Sammler aus dem gesamten Bundesgebiet, sondern auch aus vielen europäischen Ländern, werden erwartet. Trotzdem sei der detailgetreue Nachbau der Wirklichkeit im Maßstab 1:12 eher ein „Nischenhobby, das von mehr oder weniger Verrückten“ betrieben werde, sagt Barbara Lüffe-Leuchtenberger mit einem Augenzwinkern.
Die gelernte Journalistin kam vor Jahren durch Zufall zu dem Hobby. „Mit einem Grundriss für zehn Mark und Sperrholz aus dem Baumarkt fing alles an“, erinnert sie sich an ihren ersten Kontakt mit dem Leben en miniature. Die Messe diene Sammlern und Modellbauern nicht nur zur Materialbeschaffung, sondern auch als Ideenbörse. „Die meisten Anhänger unseres Hobbys beschränken sich längst nicht mehr darauf, Puppenhäuser zu bauen und einzurichten“, unterstreicht Barbara Lüffe-Leuchtenberger. „Viele experimentieren auch mit unkonventionellen Themen.“
Ein Hingucker im Eingangsbereich der Messe sei die Miniaturstadt Winzighausen („Die Glocke“ berichtete in der Mittwochsausgabe). „Die 16 Quadratmeter umfassende Installation ist ein Gemeinschaftswerk von Modellbauern aus Deutschland und Österreich, die in Heimarbeit 55 Häuser gebastelt haben.“ Im Computer-Zeitalter plagen auch die Modellbauer zunehmend Nachwuchssorgen. „Junge Leute erschaffen sich ihre virtuellen Welten lieber am PC, als sie in stundenlanger Kleinarbeit im Miniaturformat zu basteln“, sagt die Messeveranstalterin.